Im Flow I: Geld sparen mit smarter Übersetzungsplanung
In Teil 4 unserer Blog-Serie zum Thema Übersetzen & Kosteneffizienz widmen wir uns Technologien und Workflows.
Ein Übersetzer ist heutzutage längst kein einsamer Wortschmied mehr, der im stillen Kämmerlein über Wörterbüchern brütet; vielmehr hat er sich zu einer Art „Sprachen-Ingenieur“ aufgeschwungen, der unter dem Einsatz moderner Technologien an immer komplexeren Übersetzungsprojekten mitwirkt. Doch welche Tools und Arbeitsmethoden sind in diesem stark technisierten Umfeld „state of the art“? Und wie helfen sie Unternehmen, ihre zu hohen Übersetzungskosten weiter zu reduzieren? In den kommenden zwei Wochen stellen wir vier Strategien für kosteneffiziente Übersetzungsworkflows vor. Los geht’s mit dem ersten Teil!
Feine Abstufung der Übersetzungsqualität
SZENARIO
Der Aufwand, der in eine Übersetzung gesteckt wird, sollte stets dem Zweck angemessen sein – ähnlich, wie Sie unterschiedlich viel Zeit für die Formulierung einer wichtigen Pressemitteilung und das Verfassen einer E-Mail aufwenden würden.
Die Bedienoberfläche Ihrer Referenzsoftware sollte dem User Vertrauen einflößen und sprachlich hochpräzise sein. Im Sinne einer optimalen User Experience wäre hier eine Übersetzung durch einen erfahrenen Fachübersetzer plus Lektorat (Vieraugenprinzip) die richtige Wahl. Falls eine gute, aber nicht zwangsläufig druckreife Qualität gefragt ist – etwa im Fall von Blog-Artikeln auf Ihrer Website –, könnte eine Übersetzung plus Korrektorat bereits ausreichen.
Am stärksten entlasten Ihr Budget aber maschinelle Übersetzungsverfahren (MT), die bis zu 60 Prozent günstiger sind als reguläre Übersetzungen. Sie kommen dort zum Einsatz, wo es primär auf terminologische Genauigkeit und Verständlichkeit ankommt. Im Bereich Software gibt es hier einige sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten – zum Beispiel umfangreiche Benutzerdokumentation.
Mit seinem Service Managed MT bietet Milengo sogar einen noch stärker automatisierten Übersetzungsworkflow inklusive menschlicher Qualitätssicherung an, der etwa dann zum Einsatz kommen kann, wenn Sie die Onlinehilfe Ihrer Software kostengünstig in eine Sprache übersetzen wollen, bei der aufgrund einer geringen Nutzerzahl im Zielland keine hohe Rendite zu erwarten ist.
Als letzter „Rettungsring“ bleibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, temporär auf nicht essenzielle Übersetzungen zu verzichten. In vorherigen Blog-Posts dieser Serie haben wir für Sie Content-Arten und Zielmärkte mit Einsparpotenzial näher beleuchtet – lesen Sie gerne einmal rein!
STRATEGIE
Definieren Sie für Ihre Übersetzungen flexible Qualitätsstufen – so können Sie Zusatzkosten durch zu aufwändige Workflows vermeiden.
EINSPARPOTENZIAL
Automatisieren und Integrieren
SZENARIO
Je reibungsloser Sie die Lokalisierung Ihrer Software und der dazugehörigen Begleitdokumentation koordinieren, desto weniger Zeit und Nerven müssen Sie für administrative Tätigkeiten aufwenden.
Der Trend geht deshalb zu Middleware-Anwendungen, die in der Lage sind, die Vielzahl an oft inkompatiblen Content-Authoring-, Content-Management- und Translation-Management-Systemen miteinander zu verbinden, die am Übersetzungsprozess beteiligt sind.
Deutlich wird der Vorteil dieses Ansatzes im Vergleich zu veralteten Workflows zur Softwarelokalisierung, bei denen der Export von Software-Strings für die Übersetzung und der anschließende Re-Import manuell und mithilfe von Austauschformaten wie CSV oder XLIFF erfolgten. In manchen Fällen sammelten Unternehmen die zu übersetzenden Textbausteine sogar in Excel-Tabellen und pflegten diese im Anschluss an die Übersetzung mühsam per Copy&Paste wieder in ihr Software-Repository ein. Derart umständliche Workflows fordern Flaschenhälse geradezu heraus – besonders im Kontext der agilen Softwareentwicklung mit ihren eng getakteten Release-Zyklen.
STRATEGIE
Beseitigen Sie manuelle Workflows, um Overhead-Kosten zu reduzieren.